Die Russlandhilfe der Caritas

zwei Hände formen ein Herz
Bild: unsplash.com, Kristina Litvjak

Angefangen hat alles mit einer Kuh, mit der Kuh für eine arme Familie im russischen Ort Marx an der Wolga. Im September 1999 wandte sich Clemens Pickel, Bischof im südrussischen Saratov, mit einem dringenden Anliegen an den Caritasverband des Bistums Osnabrück: Es gehe um eine Familie mit vier kleinen Kindern aus einer seiner Gemeinden.

Der Vater müsse 100 Kilometer entfernt leben, um Arbeit zu finden. Die Mutter könne immer nur Gelegenheitsarbeiten annehmen, nie sei genug Geld da – für Essen und Kleidung, vor allem für die Kinder. Die Idee von Bischof Pickel: ob nicht eine deutsche Familie der russischen eine Kuh finanzieren könne. So käme die Familie an Milch und Käse für sich und könne sogar noch etwas Geld mit dem Verkauf der überschüssigen Produkte verdienen. Gleich drei Kirchengemeinden aus dem Bistum Osnabrück erklärten sich bereit, eine Kuh zu finanzieren.

Spenden

Wenn Sie die Arbeit der Russlandhilfe unterstützen möchten – durch praktisches Engagement, durch eine Aktion, durch Geld oder die Spende einer Kuh – finden Sie hier weitere Informationen: www.caritas-os.de/spenden/russlandhilfe

Dies war nicht nur der Grundstein einer Partnerschaft zwischen dem Bistum Osnabrück und dem Bistum St. Clemens in Südrussland, sondern auch der Beginn der Russlandhilfe der Caritas im Bistum Osnabrück. Inzwischen wurden mehr als 400 Kühe an notleidende Familien in Russland verschenkt – und die Russlandhilfe hat viele weitere Projekte ins Leben gerufen:

Mutter-und-Kind-Häuser, Kinderzentren, Obdachlosenhilfe, häusliche Krankenpflege, Priester- und Schwesternhilfe, Notfallhilfe. Finanziert wird das Ganze durch Spenden und Aktionen hier in Deutschland: eine russische Bar beispielsweise, die jedes Jahr auf der Maiwoche russische Spezialitäten verkauft und damit Geld sammelt.
Außerdem entsendet das Bistum Osnabrück seit zehn Jahren junge Menschen für ein Jahr als Freiwillige zum Helfen nach Russland.

Sockenverkauf für arme Familien
Warme Socken verkaufen für arme Familien – eine der vielen Hilfsaktionen der Caritas. Bild: Caritas Osnabrück

„Viele Menschen in Russland sind bitterarm, vor allem auf dem Land. Kinder wachsen in Familien auf, in denen sie täglich Armut, Drogen und Gewalt ausgesetzt sind“, berichtet Ottmar Steffan, der bei der Caritas im Bistum Osnabrück für die Russlandhilfe zuständig ist. Er beschreibt die drängendsten Probleme des Landes: Weil es nicht genug zu Essen gibt und auch sonst kein Geld da ist, leben viele Familien in heruntergekommenen Hütten und Wohnungen ohne fließendes Wasser, in denen die Temperatur im Winter unter Null Grad sinkt. Alte Menschen müssen häufig von einer minimalen Rente leben. Niemand hilft ihnen, wenn sie krank sind oder alleine einfach nicht mehr klar kommen. Noch schlimmer trifft es Obdachlose, die im Winter bei Minusgraden im zweistelligen Bereich draußen überleben müssen. Für Mädchen und Frauen, die ungewollt schwanger werden, und für allein erziehende Mütter, gibt es kein funktionierendes Fürsorgesystem. Auch für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige ist das Leben in Russland sehr schwer: Sie werden aus der Gesellschaft ausgeschlossen und haben häufig kein Geld für die notwendige Pflege.

Russlandfreiwillige
Auf nach Russland: für die Freiwilligen, die aus dem Bistum Osnabrück für ein Jahr nach Russland gehen, sind warme Sachen im Gepäck unersetzlich. Bild: Caritas Osnabrück

„Die Caritas im Bistum Osnabrück unterstützt diese Menschen nun schon seit 15 Jahren“, berichtet Ottmar Steffan. „Zu unseren Partnern in Russland gehören Pfarreien, Bistümer, Ordensgemeinschaften und Caritasverbände. Sie helfen beispielsweise in Familienzentren, Krankenhäusern, Kinderheimen und Anlaufstellen für Obdachlose.“ Kirchliche und caritative Mitarbeiter müssten für ihr Engagement dabei oft lange Wege zurücklegen, um entlegene Dörfer und Höfe auf dem Land zu erreichen.
Auch Steffan hat sich schon viele Male auf den Weg nach Russland gemacht, zuletzt gemeinsam mit Bischof Franz-Josef Bode. Zusammen mit Bischof Clemens Pickel haben sie Projekte besucht, die das Bistum Osnabrück unterstützt. Berichte darüber lesen Sie im Blog der Russlandhilfe und auf dem Blog von Bischof Clemens Pickel.

 

Kontakt

Ottmar Steffan
Knappsbrink 58
49080 Osnabrück
Telefon: 0541/34978-164
E-Mail: osteffan@caritasos.de

Clemens Pickel über sein Bistum und die Kuh für Marx:

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