Bloß keinen Stress

Bibelfenster zum 28. Februar 2012:

Sie gingen in das Haus von Simon und Andreas. Auch Jakobus und Johannes kamen mit. Die Schwiegermutter Simons lag mit Fieber im Bett, und gleich, als sie ins Haus kamen, sagten sie es Jesus. Er ging zu ihr, nahm sie bei der Hand und richtete sie auf. Das Fieber verließ sie, und sie bereitete für alle das Essen. Am Abend, nach Sonnenuntergang, brachten die Leute alle Kranken und alle Besessenen zu Jesus.  Die ganze Stadt hatte sich vor dem Haus versammelt. Jesus heilte viele Menschen von allen möglichen Krankheiten. Am nächsten Morgen verließ Jesus lange vor Sonnenaufgang die Stadt und zog sich an eine abgelegene Stelle zurück. Dort betete er. Simon und seine Gefährten zogen ihm nach und fanden ihn. „Alle suchen dich“, sagten sie. Jesus antwortete: „Wir wollen jetzt weitergehen in die umliegenden Dörfer. Ich muss auch dort die Gute Nachricht verkünden, denn dazu bin ich gekommen.“ So zog Jesus durch ganz Galiläa und verkündete die Gute Nachricht.

Bibel 2000, Markus 1, 29 – 39

Ganz schön stressig. Besuche machen und Kranke aufrichten. Sich kaum Zeit zur Ruhe gönnen, weil erneut etliche Menschen warten. Gleich nach dem Essen geht es weiter. Kaum Zeit zum Schlafen – Jesus verliert die Orientierung. Fast! Darum bricht  er allein am frühen Morgen noch vor Sonnenaufgang auf, um – ja, um zu beten.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Aha, das also ist ihm so wichtig, dass er sich kaum den notwendigen Schlaf gönnt.  Ich erinnere mich an ein Wort des belgischen Kardinals Suenens: „Wenn ich zu einem kranken Menschen gehen muss und auch noch mein Brevier beten soll, wie könnte ich da zögern, das Eine und das Andere zu tun.“ Wie wahr. Und kaum haben die Menschen Jesus entdeckt, geht der Stress weiter. Offensichtlich kann er ihn gut bewältigen, wenn er immer wieder zur Gebets-Ruhe kommen kann; nicht lang, aber auch nicht ohne diese Zeit.
Für mich ist das ein Hinweis, eine Mahnung vor allem auch an uns Hauptamtliche in der Kirche. Wir sind zu den Menschen gesandt, um ihnen nahe zu sein. Wir sind ihnen aber besonders dann nahe, wenn wir immer wieder aus der Stille und dem Beten und der Nähe zu Gott und seinem Sohn leben und uns von seinem Geist stärken lassen.
Auf denn! So wird es guter Stress!

Klaus Warning, Pastor in Teilzeit