Nie wieder

Bibelfenster zum 2. März 2012:

Dann sprach Gott zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren: Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind. Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet. Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf der Erde. Und Gott sprach zu Noach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde geschlossen habe.

Einheitsübersetzung, Genesis 9, 8-17

Ein Mann hat seine Frau geschlagen; sie: „Das tust du nie wieder!“
Eine Frau nach einer schweren OP: „Das möchte ich nie wieder erleben!“
Angela Merkel in der Gedenkfeier für die Opfer von Neonazis am letzten Donnerstag: „Das darf nie wieder passieren!“
Immer, wenn wir sagen: „Nie wieder“, sprechen wir aus dem Innersten unserer Seele, sprechen aus Betroffenheit. „Nie wieder“ ist ein ernstes Wort. Es ist fast ein heiliges Wort.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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„Nie wieder“ – so schwört Gott bei sich selbst. „Nie wieder will ich die Erde vernichten!“ Aus der Betroffenheit über die Vernichtung der Menschen wächst die Selbstverpflichtung, die nie wieder gebrochen werden soll.
Als Zeichen dafür: der Regenbogen in den Wolken. Kein idyllisches, romantisches Zeichen. Ein Zeichen, geboren aus dem Drama der Selbstbeherrschung Gottes. Wer den Regenbogen sieht, sieht Gott ins Herz, sieht seine Liebe, die nicht noch einmal vom Zorn über die Schuld der Menschen verdrängt werden soll. So bindet sich verbindlich Gott in den Bund mit uns Menschen. Wer den Regenbogen sieht, kann auf Gottes Verlässlichkeit vertrauen.

Pater Franz Richardt