Dank muss sein

Bibelfenster zum 15. Oktober 2013:

Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.

Einheitsübersetzung, Lukas 17, 11-19

„Undank ist der Welt Lohn!“ Dieses Sprichwort kenne ich noch aus Kindertagen. Heute versuche ich, meinen Kindern das Danken beizubringen – nicht immer mit Erfolg.
Wer kennt das nicht: Ich gebe und mach und helfe, doch der Dank bleibt aus. Enttäuschend, oder? Ich bin versucht, mich selbst für eher dankbar und eher andere für undankbar zu halten. Dabei nehme ich selbst zu oft als selbstverständlich hin, was andere für mich tun.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Jesus bringt natürlich wieder seinen Vater ins Spiel: Gott wirkt in dem, der mir Gutes tut. Dafür ist beiden zu danken, Gott und dem Mitmenschen. Und wenn ich Gutes tue, wirkt Gott in mir, selbst dafür kann ich danken: Für etwas und jemanden gut zu sein, ein Werkzeug Gottes zu sein – das darf guttun, zur Not auch ohne Dank des anderen. Wobei ein Zuviel des Guten eben nicht mehr gut, sondern überfordernd oder aber überheblich wäre.

Gott erkennt das Gute an, das wir tun; daran erinnert das bayerische Dankwort „Vergelt’s Gott“. Und es ist gut für uns, das Gute anzuerkennen, das Gott tut, sei es durch andere, sei es durch mich. Zugleich darf ich mir auch mal selbst auf die Schulter klopfen, wenn es sonst keiner tut…

Martin Splett, Caritasverband für die Diözese Osnabrück