Er liebt dich trotzdem
Bibelfenster zum 14. Juni 2013:
Schwestern und Brüder: Das Evangelium, das ich verkündigt habe, stammt nicht von Menschen; ich habe es ja nicht von einem Menschen übernommen oder gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi empfangen.
Einheitsübersetzung, Galaterbrief 1, 11-12
Ich bin Bayernfan. Angesichts des Triple-Triumphes könnte alles so schön sein, – wenn da nicht der Steuerbetrug von Uli Hoeneß wäre. Das Fehlverhalten des Präsidenten nehmen manche zum Anlass, den FCB zu schmähen. Er hat sehr an Glaubwürdigkeit eingebüßt, und das färbt auch auf den Verein ab.
Ich fühle mich da an meine Kirche erinnert (nur ohne Triumph): Einzelne Vertreter können mit ihren Verfehlungen die ganze Institution in Misskredit bringen. Die christliche Botschaft hat es mitunter schwer, weil Menschen aufgrund bestimmter Erfahrungen die Kirche nicht (mehr) ernst nehmen; das gilt besonders für moralische Ansprüche.
Das Bibelfenster
Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.
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Die Glaubwürdigkeit der Boten hat großen Einfluss auf die Glaubwürdigkeit der Botschaft. Das gilt auch für das Evangelium, mit einer wichtigen Besonderheit: Es „stammt nicht von Menschen“ – so der Apostel Paulus, so unser Glaube. Für die Glaubwürdigkeit der frohen Botschaft steht der Bote Jesus Christus mit seiner Autorität. Darum ist für Christen die Kirche kein Verein, gegründet und getragen von seinen Mitgliedern; sondern sie ist eine Glaubensgemeinschaft, gegründet und getragen vom Geist Gottes.
Und die Botschaft, das Evangelium ist zuerst Zuspruch, nicht Anspruch: Dein L(i)eben hat Sinn, Du bist gewollt und über Leid und Tod hinaus in Gottes Hand! Für diese Botschaft gibt es und „lohnt“ Kirche, trotz großer und kleiner Verfehlungen von großen und kleinen Menschen (bei mir angefangen): Der Sieg von Ostern toppt sogar das Triple!
Martin Splett, Caritasverband Osnabrück
