Heilige Stadt

Bibelfenster zum 10. Mai 2013:

Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den sieben letzten Plagen getragen hatten. Er sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes. Da entrückte er mich in der Verzückung auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis. Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels. Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore. Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. […] Die zwölf Tore sind zwölf Perlen; jedes der Tore besteht aus einer einzigen Perle. Die Straße der Stadt ist aus reinem Gold, wie aus klarem Glas. Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm. Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm. 

Einheitsübersetzung, Offenbarung 21,10-14.22-23

 

Es ist schön, von einem Berg oder Aussichtsturm auf eine Stadt zu schauen. Es ist spannend, zu identifizieren, was wo ist, Vertrautes zu entdecken, Neues zu orten. In der Lesung aus der geheimen Offenbarung wird dem Seher von Patmos von einem Berg aus ein solcher Blick auf eine Stadt gegönnt.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Diese Stadt ist aber ganz anders ist als unsere Städte. Es ist eine offene Stadt ohne verriegelte Tore, eine Stadt mit Inklusion, nicht mit Exklusion. Es ist eine schöne Stadt ohne widrige Ecken, eine helle Stadt ohne dunkle Viertel. Es ist eine menschliche Stadt, kein Moloch, kein Smog, keine verstopften Straßen. Es ist eine Stadt, in der jeder leben und zu seinem Recht kommen kann. Es ist eine Stadt, die keine Angst macht. Es ist eine Stadt, die vom Himmel herab kommt, die eine lebendige Mitte hat, die nicht in einer unüberschaubaren Bürokratie versinkt, sondern mit einem menschlichen, göttlichen Gesicht den Einheimischen und Gästen begegnet.
Hier ist jede und jeder willkommen, hier darf jede und jeder leben. Hier ist Gott bei den Menschen.

Pater Franz Richardt, Haus Ohrbeck