Helden gesucht

Bibelfenster zum 24. April 2016

Denn so hat uns der Herr aufgetragen:
Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein.

Einheitsübersetzung, Apostelgeschichte 13,47

Ich weiß, dass ich mit all meinen kleinen und großen Sorgen in die Kirche gehen kann. Sie sind dann nicht einfach gelöst oder weg, aber ich habe das Gefühl, sie werden irgendwie mitgetragen. Das gilt auch für die großen Probleme der Welt, aber manchmal reicht mir das einfach nicht. Dann wünschte ich, die Welt hätte Superhelden, wie im Fernsehen, die für Gerechtigkeit kämpfen und ihre Superkräfte dafür einsetzen, dass unsere Welt eine bessere wird. Ob es die Superhelden der Kinder sind, wie Chip und Chap, die Ritter des Rechts, oder die Superhelden der Erwachsenen, wie Spiderman, Flash, Superman oder Batman wäre mir egal. Hauptsache Superhelden …

Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir auf, dass Batman eigentlich gar kein richtiger Superheld ist, denn wirkliche Superkräfte hat er nicht. Batman ist ein ganz normaler Mensch, der als Superheld „verkleidet“ technisch hoch entwickeltes Equipment nutzt, um die Welt bzw. „Gotham City“ besser zu machen. Er könnte sich auch einfach als Mensch dazu entschließen, seine Freizeit auf dem Sofa zu verbringen – aber er hat sich anders entschieden.

Das Bibelfenster

Hier kommentieren jede Woche Menschen aus dem Bistum Osnabrück eine Bibelstelle aus einer der aktuellen Sonntagslesungen – pointiert, modern und vor allem ganz persönlich.

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Der Onkel von „Peter Parker“ (Spiderman), hat diesem mal gesagt: „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung!“ Ist bei Batman damit die Technik gemeint, die ihm zur Verfügung steht? Diese Kraft habe ich nicht. Und körperliche Stärke zeichnet mich auch nicht aus. Aber ganz kraftlos empfinde ich mich auch nicht: Eine meiner Kräfte ist sicher mein Glaube. Nicht nur, weil er mir in Zeiten der Not hilft; nicht nur, weil Gott mir bedingungslosen Zuspruch schenkt; mein Glaube hat auch einen Anspruch an mich: Ich soll mich für die Armen und Schwachen einsetzen, gegen Ungerechtigkeit aufstehen und kämpfen und die Trauernden und Mutlosen trösten. Mein Glaube hat diesen Anspruch an mich, weil Gott mir die Kraft gegeben hat, die ich dazu brauche.
Ich muss mich also nur entscheiden: Ob ich (vielleicht betend) abwarte und hoffe, oder meine Kraft verantwortungsvoll nutze, um hier und jetzt am Reich Gottes mitzuarbeiten. Mit anderen Worten: Ich kann selbst aktiv sein und hier und da die Welt verbessern.

Eva Schumacher, Pastoralreferentin