(un)sichtbar – Bilder aus Licht am Osnabrücker Dom

(un)sichtbar – Bilder aus Licht am Osnabrücker Dom
(un)sichtbar – Bilder aus Licht am Osnabrücker Dom Bild: Bistum Osnabrück

Unter dem Motto „(un)sichtbar“ leuchten derzeit morgens und in den Abend- und Nachtstunden großformatige Bilder am Osnabrücker Dom. So sind noch bis voraussichtlich Ende Januar Werke von Künstlerinnen und Künstler aus der Region Osnabrück zu sehen (siehe Fuß der Seite). Außerdem hat das Diözesanmuseum Osnabrück Bilder aus dem „Codex Gisle“ beigesteuert, die an verschiedenen Tagen an den Dom projiziert werden.

Begleitet wird die Aktion von der Osnabrücker Künstlerin Nikola Dicke, die schon im vergangenen Jahr bei der Lichtinstallation unter dem Titel „berührt und angeschaut“ am Dom dabei war. Unterstützt wird (un)sichtbar vom Lions Club Osnabrück und der Herrenteichslaischaft.

Den ersten Teil des Projektes, das seit Mitte Dezember läuft, bildeten Bilder lateinamerikanischer Frauen aus sieben Jahrhunderten. Die Portraits wurden eigens für dieses Projekt für die Eröffnung der Adveniat-Aktion von Illustratorinnen aus Lateinamerika und Deutschland angefertigt. Auf der Seite der Katholischen Hochschulgemeinde Münster können Sie sich die einzelnen Bilder mit entsprechenden Erklärungen ansehen.

Die Werke der Künstlerinnen und Künstler aus der Region

Helle Jetzig (29. Januar)

Helle Jetzigs Bilder leben von einer ganz eigenen, geradezu surrealen Magie und Ausdruckskraft. Diese verdanken sie einer einzigartigen Technik, die der Künstler schnörkellos „Malerei und Siebdruck auf Fotografie“ nennt, einer vielschichtigen transparenten Malerei auf Fotocollagen, die zudem mit vielen Lackschichten versehen ist.
Motive für seine Bilder sind Architektur und Straßenszenen der Großstädte, deren Strukturen und Rhythmen. In seinen Werken geht es ihm aber nicht um Stadtporträts oder bestimmte bildliche Aussagen, sondern vornehmlich um ästhetische Qualitäten, um eine kunstimmanente Reflektion über Malerei und Fotografie, Gegenständlichkeit und Abstraktion, Wahrnehmung und Realität, um die Komposition selbst, die sich aus kalkulierter fotografischer Konstruktion, subjektiver gestischer Malerei und nicht zuletzt einem gesteuerten Zufall ergibt.
In seinen neuen Arbeiten aus der Serie „Rome Is Where The Heart Is“ vereinen sich fotografische Wolkenstrukturen und malerische Gesten zu dramatisch belichteten Himmelsflächen, die sich über der Stadt auftürmen. Größe und Gewalt der Natur lassen die Verletzlichkeit unserer Zivilisation spürbar werden.

Helle Jetzig

  • 1956 geboren in Emden
  • 1978-84 Kunststudium an der Universität Osnabrück
  • seit 1984 freischaffender Künstler
  • lebt und arbeitet in Osnabrück

Zahlreiche Einzelausstellungen in Deutschland u.a. in Hamburg, Frankfurt M., München, Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Berlin, sowie international u.a. in New York, Zürich, Barcelona, Toronto, Cape Town
Präsenz auf internationalen Kunstmessen unter anderem in Köln, Karlsruhe, Zürich, Madrid, Miami, New York, Seoul

Der Künstler im Internet: www.hellejetzig.de

Lev Silber (28. Januar)

Mit dem Karneval beschäftigt sich Lev Silber seit 2004 fotografisch und findet seine Porträt-Motive in Köln oder in Osnabrück. Er selbst sagt: „Wieder in der Stadt suchte ich das ‚Licht‘ und fühlte es: mal in alten, halb zerfallenen Wänden, mal in einem Kind, mal in einem alten Mann. Das ist es, was mich beim Fotografieren bewegt. Ich habe keine Falten in den Gesichtern gesehen, habe nicht gesehen, dass die Hauswände zerfallen waren: ich sehe nur das Licht. Dieses Licht will ich bewahren und weitergeben.“

Lev Silber:

  • 1982 Beginn der Beschäftigung mit Fotografie
  • seit 1988 freiberuflicher Fotograf
  • seit 1989 ca. 50 Ausstellungen, u.a. Katholische Akademie in Berlin, der Jüdische Kulturverein Berlin, Evangelische Akademie in Hamburg, Lew Kopelew Forum Köln, Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück
  • seit 2001 lebt er in Osnabrück
  • 2002 Veröffentlichung: Lev R. Silber, „Das verborgene Gesicht Russlands“, Altgläubige. Stadtlandschaften. Porträts. Leipzig, Edition Erata
  • 2011 Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh)
  • 2012 Veröffentlichung: Lev R. Silber und Ibo Minssen, „Momente ohne Maske“, Karnevalszenen aus Köln und Osnabrück, Bramsche, RASCH Verlag
  • 2012 Veröffentlichung: Porträtsommer 2012, Osnabrück fotografiert, Fotografie gestern und heute

Der Künstler im Internet: www.levsilber.de

Werner Kavermann (27. Januar)

Human being, Öl auf Leinwand:

Das Bild ist eine Metapher für die blutige Menschheitsgeschichte. Über Jahrtausende haben sich Menschen Schmerzen und Leid zugefügt. Das Bild stellt die Frage nach dem Warum, und ob wir uns damit abgefunden haben. Was könnte ein Trost dafür sein?

Werner Kavermann:
1960 geboren in Bad Rothenfelde
1977 – 1980 Ausbildung zum Reproduktionsfotografen in Osnabrück
1981 – 1984 Kunststudium an der Fachhochschule Hannover
1989 – 1992 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
seit 1997 als bildender Künstler freischaffend tätig in Osnabrück, Mitglied bei ARTverwandt e. V. und bei T.O.P.O.S. e.V.

Iman Sarrami (26. Januar)

Azadi (Freiheit)

Das Bild ist Teil einer Reihe, die sich dem historisch gewachsenen, dynamischen Verhältnis vom Menschen und seiner Umgebung widmet. Als Vorlage und als Inspiration für die Werke dieser Reihe wurden Luftaufnahmen von Städten und Orten genutzt, die im Laufe der Geschichte zur Bühne sozialer Bewegungen geworden sind.
Hier ist der Azadi-Platz mit seinem Kernstück Azadi-Turm zu sehen: einer der wichtigsten Plätze in Teheran, der in der zeitgenössischen politischen und sozialen Geschichte des Iran stets eine große Rolle spielte. Vor der islamischen Revolution im Jahr 1979 hieß er Schahyad-Platz, was übersetzt „Schah-Gedenkplatz“ bedeutet, und
war der Schauplatz vieler Demonstrationen der Revolution im Vorfeld des 12. Dezember 1979. Nachher wurde der Platz in Azadi oder Freiheit umbenannt, was eines der wichtigsten Schlagworte der Revolution war.

Iman Sarrami ist ein bildender Künstler, der 1989 in Isfahan, Iran geboren ist. Sein Bachelorstudium schloss er an der Universität der Künste, Isfahan, in Malerei ab. Zurzeit studiert er Kunst und Kommunikation an der Universität Osnabrück.

Anna-Maria Wedlich (25. Januar)

„Die Krankenschwester“: Das Bild ist Teil der Reihe „Gesichter in Zeiten von Covid-19“, in welcher sich die Künstlerin mit der aktuellen Thematik der Pandemie auseinandersetzt. Neben bekannten Politikern und Virologen, porträtiert sie auch unbekannte Persönlichkeiten, welche einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Im Mittelpunkt dieses Ölgemäldes steht eine Krankenschwester, welche in voller Schutzkleidung ihre Patienten pflegen muss. Es zeigt eindrücklich wie stark sich der Arbeitsalltag in Zeiten der Pandemie, insbesondere für Tätige in Krankenhäusern und Pflegeheimen, geändert hat.

Die gebürtige Görlitzerin Anna-Maria Wedlich arbeitete bis 2015 als Bühnenmalerin an verschiedenen deutschen Theatern, wie dem Staatstheater Meiningen und dem Mainfranken Theater Würzburg, bevor sie ein Studium der Kunstpädagogik und Kunstgeschichte an der Universität Osnabrück absolvierte. Aktuell studiert sie im Master „Kunst und Kommunikation“ und hat dabei ihren künstlerischen Schwerpunkt auf Malerei und Photographie gelegt.

Angela von Brill (24. Januar)

Meer, 20×30 cm

Am Meer ist diese Aufnahme entstanden. Das Motiv zeigt ganz vereinfacht ein Zusammenspiel von Kräften, von Stabilität und Bewegtem. Das Meer hinterlässt Formen, kommt zurück und schafft Neues.

Als freiberufliche Fotografin lebt Angela von Brill in Osnabrück von ihren fotografischen Aufträgen und den Workshops zur digitalen Fotografie. Die Künstlerin im Internet: www.angelavonbrill.de

Lothar Nordmann (23. Januar)

Domtor (Tor zum Domchor)
  • 1958 Geboren in Osnabrück
  • 1973-1977 Ausbildung zum Drucker
  • 1979 Mitbegründer der Galerie Regenbogen in Osnabrück
  • 1979-1981vier-semestriges Studium zum Gestaltungstechniker
  • seit 3 Jahrzehnten Selbstständiger Antiquitätenhändler und Restaurator
  • seit 2015 als Künstler autodidaktisch tätig
  • 2018 Mitgliedschaft in der Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück eV. Hase 29
  • 2019 Mitglied im Bund Bildender Künstler Landesverband Niedersachsen

Mehr zum Künster im Internet finden Sie hier

Ludwig Burandt (22. Januar)

Fürsichsein, 2020. Tempera/Öl auf Leinwand, 40 cm x 53 cm

Das Bild als Gegenüber steht im Zentrum meiner farbintensiven Malerei. Ich will Gefühle und Gedanken mittels bildnerischer Lösungen visualisieren. So verweist „Fürsichsein“ auf die Ambivalenz des Alleinseins. Die Farb-Komposition spiegelt eine differenzierte Auseinandersetzung nicht-gegenständlicher Malerei wider. Im Rahmen dieses Prozesses ist der Umgang mit Licht für mich von Bedeutung, was durch eine differenzierte Farbgebung bezeugt wird und den Blick in die Tiefe von Farbräumen führt. Pinselspuren verweisen auf den Malvorgang und verleihen dem Bild über die Farbgebung hinaus eine sinnliche Affinität. Zugleich geben sie den Farbflächen Richtungen ihrer Formen an, um die Blickführung dynamisch zu steuern.

Ludwig Burandt: Studium der Kunst/Kunstpädagogik bei Prof. Rainer Mordmüller an der Universität Osnabrück. Im Anschluss freischaffend und als Kunstpädagoge tätig. Seit 2017 Kunstlehrer am Gymnasium Gronau. Atelier in Hagen am Teutoburger Wald.

Der Künstler im Internet: www.ludwig-burandt.de

Olivia Bongs (21. Januar)

„Es gibt nichts Wunderbareres und Unbegreiflicheres und nichts, was uns fremder wird und gründlicher verloren geht als die Seele des spielenden Kindes.“ (Hermann Hesse): Das Gemälde zeigt eine Frau auf einem Karussellpferd. Ihr Blick scheint einerseits entrückt, andererseits zielgerichtet, womit sie für den Betrachter ganz im Hier und Jetzt aufzugehen scheint. Entgegen Hesses Zitat gibt sich das „erwachsene Kind“ dem Spielen hin. Es „kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel“ (Rilke). Dieses zwecklose Sich-treiben-lassen, Träumen, das Kind-Sein, manifestiert sich sowohl in der Darstellung einer erwachsenen Frau auf einem Karussell als auch in der Verwendung von reinen bunten Farben. Alles leuchtet und sprüht vor Lebenslust. Das Bild soll deshalb nicht nur Erinnerung, sondern auch Anreiz zum Träumen und das Leben-Genießen geben. Man ist nie zu alt das Wunderbare auch im Alltäglichen zu finden, man muss nur aufmerksam sein und wagen das Unbegreifliche und Zauberhafte wahrzunehmen.

Die Künstlerin Olivia Bongs hat in Paderborn Kunst und Germanistik studiert sowie in Kunst promoviert. Des Weiteren studierte sie in Düsseldorf Handelsmanagement und arbeitete in München für ein Modelabel und zwei PR-Agenturen. Während der gesamten Zeit arbeitete sie stetig an ihrer Kunst und nahm folgerichtig auch an Sammelausstellungen teil und hatte 2017 eine Ausstellung in der Mädchenschule in Ostercappeln (Gesichtungen) sowie nach einem Auslandssemester in Hong Kong, 2019 in Düsseldorf/Korschenbroich. Seit September 2021 lehrt sie nun an der Ursulaschule.

Renate Hansen (20. Januar)

„Von der Liebe“, 2020, erstes Buch mit Zeichnungen und Gedichten in Zeiten der Pandemie
„Amanda, eine zu Liebende“ zweites Buch mit Gedichten und Zeichnungen zur Pandemie, erscheint voraussichtlich 2022.

Renate Hansen, geboren in Hamburg, Studium an der Hochschule der Künste in Berlin, dort Ernennung zur Meisterschülerin, 1. und 2. Staatsexamen, Gründung des Ateliers Hansen & Blieffert mit der Edition Katharinenpresse in Osnabrück, Dozentin an der Musik- und Kunstschule Osnabrück mit dem Format „Die Kunst und das ICH“ als Form einer gemeinsamen sozialen Plastik.

Suche nach dem Raum hinter der Dunkelheit. Selbstverständnis von Kultur als tiefster transformatorischer Kraft, Kunst als Bewusstseinsarbeit.

Seit Ende der 1990-er Jahre Arbeit mit Licht, zunächst auf ausgekratzten Dianegativen, dann auf schwarzem Glas und digital.

UV-Lichtinstallationen im Raum zur Erfahrung der unmittelbaren Kraft des Lichts. Arbeit in Anwesenheit der Abwesenden und Abwesenheit der Anwesenden.

Weitere Informationen und Kontakt hier

Wilfried Bohne (19. Januar)

Ohne Titel, 20 x 20 cm
  • 1953 geboren in Rheydt-Heyden
  • 1970-73 Lehre als Schriftsetzer
  • 1973 –80 Studium Grafik und Keramik, Krefeld
  • seit 1994 freischaffender Künstler (Zeichner, Maler, Holzschneider)
  • Konzeption und Leitung von Schulprojekten und Workshops
  • Stipendien: Wilke Haus, Bremerhaven/ Festival International des Arts Plastiques de Mahares, Tunesien/ Fundacion Valpariso, Spanien/ Miercurea Ciuc, Rumänien
  • Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland
  • 2018 Nominierung zum Osnabrücker Kunstpreis
  • Der Künstler im Internet

Zum Werk:

Es handelt sich bei der Arbeit um eine Kombination von Collage und Malerei. Bei der Betrachtung assoziatives Sehen bitte mitbringen.

Sybille Hermanns (18. Januar)

Die Kraft der Farbe ist das Ausdrucksmittel der Osnabrücker Künstlerin Sybille Hermanns. Hauptsächlich malt Sie abstrakte Farblandschaften, Farbräume.
In der Projektion am Dom setzt die Künstlerin Farbe in einen Dialog mit einem Abbild der Mutter Gottes aus der ehemaligen Klosterkirche in Malgarten. Das wiederaufgenommene Motiv der Strahlenkranz-Madonna entwickelte Sie für das Kloster-Kunst-Landschaftsprojekt im Jahre 2000. Die Kraft der Weiblichkeit und die Kraft der Farbe stellt Sie in einen Zusammenhang, die sich gegenseitig unterstützen und ihren ganz eigenen Ausdruck finden.

Geboren 1963 in Osnabrück, studierte Sybille Hermanns an der heimischen Universität Kunst mit dem Abschluss des Magister Artium. Ihre Bilder werden seitdem in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Sie sind in Unternehmen und in privaten Sammlungen zu finden. Sybille Hermanns lebt als freischaffende Künstlerin in Osnabrück. Ihr Atelier liegt in der Lohstraße 53-55 in Osnabrück.

Die Künstlerin im Internet:
www.sybille-hermanns.de

„Magnificat“, Multimedia, 2000

Johannes Eidt (17. Januar)

„Einheimischer Klang“, Handsiebdruck, 60 x 60 cm, 1986

Weitere Infos im Internet: www.johannes-eidt.de

  • 1936 Geboren in Osnabrück
  • 1956-58 Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart (Prof. Heinrich Wildemann)
  • 1960-62 Studium der Druckgrafik an der Tokyo University of the Arts (Prof. Tetsuro Komai)
  • 1963 Gründung eines Ateliers mit Lithografiewerkstatt in Osnabrück
  • 1969-72 Assistent im Grafik Seminar an der Tokyo University of Arts
  • 1974 Gaststudium an der Gesamthochschule Kassel
  • 1977 Gaststudium an der École des Beaux Arts Angers, Frankreich
  • 1978-79 Lehrauftrag an der Tokyo University of the Arts
  • 1982 1. Preis der SHUN-YO-KAI Gruppe, Tokyo Metropolitan Art Museum
  • 1982 Aufenthalt in New York
  • 1983-86 Lehrtätigkeit an der Universität Hildesheim
  • 1987 Preisträger des Wettbewerbs „Kunst und Telefon“ der Deutschen Bundespost
  • 1988 Gastkünstler der Paul-Ernst-Wilke-Gesellschaft Bremerhaven
  • 1990 Lehrauftrag am internationalen Grafik-Museum in Machida, Tokio
  • 2003 Preisträger des Projektes „Fahnenmeer“ der Kunsthalle Wilhelmshaven
  • 2007 Ausstellung „Wanderer zwischen den Welten“ – Grafiken und Collagen aus 50 Jahren, Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabrück
  • 2012 Bundesverdienstkreuz für sein Engagement als Vermittler zwischen den Kulturen Japans und Deutschlands
  • 2013 Aufenthalt in New York
  • lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Osnabrück

Henning Heigl (16. Januar)

Das große Balkonbild stammt aus den 80er Jahren und verarbeitet die Diskrepanz zwischen Familienidylle und den schrecklichen Nachrichten aus aller Welt künstlerisch. Später hat Henning Heigl es aus Entrüstung über den Irakkrieg als Transparent genutzt und dabei mit schwarzer Farbe übermalt. Dann ist es im Keller gelandet. Im Rahmen seines bis heute anhaltenden Bilderrecyclingprojekts ist es wieder aufgetaucht. Nachdem Heigl die schwarze Schmiere mühsam abgeschrubbt hat, können die aufgeklebten bunten Torten aus liegengebliebenen Schülerbildern (aus seiner Kunstlehrervergangenheit) aufleben und dazu beitragen, dass eine neue Bildidee entstanden ist. Der Ausdruck einer so nicht sichtbaren Verunsicherung wird dem Bild letztlich nicht genommen.

Henning Heigel (geboren 1946)

  • 1968-1972 Kunststudium an der HfBK Braunschweig (Meisterschüler bei Prof. Dörfler)Teilnahme an Gruppenausstellungen (u.a. Frühjahrs- und Herbstausstellungen des Hannoverschen Kunstvereins)
  • 1972 Einzelausstellung in Bremen (Paula Modersohn-Becker Museum)
  • 1973 Kunststudium an der HfG Bremen (bei Prof. Greune)
  • 1973-1975 Kunst – und Werkpädagogikstudium in Braunschweig
  • 1975-1985 Mitglied in verschiedenen Künstlergruppen (mit Ausstellungsbeteiligung)
  • 1975-2009 Kunsterzieher in Osnabrück (Gesamtschule Schinkel)
  • Seit 2010 wieder künstlerisch aktiv 

Birgit Kannengießer (15. Januar)

„Ein ganzer Tag“, Monotypie/Mischtechnik auf Leinwand, 115 x 240 cm, 2021: Die Arbeit stammt aus dem Kunstprojekt „Ein Ganzer Tag“ mit Margit Rusert. Input für die Arbeit, die ein Teil einer Installation ist, war der Besuch auf dem Windmühlenhof Neyer in Tecklenburg-Ledde von 6.30 bis 18.30 Uhr.

Das ganzheitliche Denken und Arbeiten auf dem Biolandhof ist der Faden, der sich durch die täglichen Abläufe zieht mit allen Abweichungen und Vorkommnissen. Die Spanne vom Erleben der Tiere im Stall und auf der Weide bis hin zur Nutzung als Nahrungsmittel, die vielschichtigen Gespräche und Informationen sind Ausgangspunkte für die Entstehung der Installation „Ein ganzer Tag“.

Die Künstlerin: Birgit Kannengießer hat an der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden im Fachbereich Kommunikationsgestaltung im Studiengang Grafik-Design studiert und ihr Studium als Diplom- Designerin abgeschlossen. Seit 1991 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und realisiert Einzel- und Gruppen Ausstellungen im In- und Ausland. 2018 erhielt sie den Hauptpreis des „Kunstpreises Osnabrück“.

Die Künstlerin im Internet:

David Rauer (14. Januar)

Eine Vergegenwärtigung des Absurden und der Verweis auf die absolute Notwendigkeit von anarchischen Bezügen sind Hauptthemen in der Kunst David Rauers. Skulptur, Installation und Performance sind seine Wirkungsbereiche, die zumeist miteinander verschmolzen zum großen Happening werden. Spektakulär und oftmals humorvoll geraten skurril anmutende, organische bunte Keramikskulpturen in Kontakt mit fantasievollen, selbstgebauten Architekturen, die durch eingebaute Videoarbeiten oder Live-Performances vervollständigt werden. (Christoph Kohl / Leitung Märkisches Museum Witten)
Mehr auf Youtube

Zur Person:

  • 1986 geboren in Ostercappeln/Osnabrück
  • 2006 – 2009 Ausbildung als Keramiker
  • 2009 – 2011 Kunststudium an der Academie voor beeldende Kunst en Vormgeving, Enschede
  • 2012 Studium der Freien Kunst an der Kunstakademie Münster bei Prof. Ayşe Erkmen
  • 2015 Meisterschüler Ayşe Erkmen, Akademiebrief KA Münster
  • seit 2016 Produktion der Keramiken für Anselm Reyle in Zusammenarbeit mit Rauer Keramik und Richard Rickert
  • 2016, 2017, 2018 Lehrauftrag FH Osnabrück/Haste „Entwurf&Raum“

www.davidrauer.de

Thomas Fleischer (13. Januar)

„Angeschaut“ – Öl auf Leinwand (80 x 100 cm)

Kunst selbst ereignet sich im Prozess des Sehens. Sehen überbrückt Distanz, stellt „Fernnähe“ her und bewirkt, dass die Außenwelt in das visuelle Gedächtnis eingeht. Wo immer der Mensch im Bild erscheint, stehen sein Gesicht und insbesondere seine Augen im Mittelpunkt. Die Macht des Auges wurde auf vielen Objekten dargestellt, auf religiösen Gegenständen, Waffen, Fahnen, Kleidern, Geräten etc.. Mythologische Darstellungen erzählen u. a. von dem dämonischen oder dem tötenden Blick archaischer Mächte (s. Perseus besiegt die Medusa). Sehen und Gesehenwerden sind Bestandteil menschlicher Kommunikation, liebevoller und feindlicher. Augenkontakt ist ein bedeutsames Merkmal für Sympathie oder Antipathie zwischen Menschen. Manche Menschen empfinden aber auch Unbehagen oder Angst vor dem „durchleuchtenden“ oder „verfolgenden“ Blick, sie fühlen sich bedrängt.

Das Bild hat diese Thematik aufgenommen und malerisch umgesetzt. Die Betrachter*innen werden selbst entscheiden, welche Haltung sie gegenüber dem Bild einnehmen können.

Der Künstler: Thomas Fleischer wuchs in Bremen auf, machte dort eine Lehre im Damenschneiderhandwerk und studierte Modegraphik. Später wechselte er an die Textilingenieurschule in Mönchengladbach. Nach mehreren Jahren Tätigkeit als Unternehmensberater in den USA, Kanada, England, Frankreich, Südafrika und Deutschland studierte er Psychologie, Soziologie, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Münster. Er arbeitete 28 Jahre als Schulpsychologe in Osnabrück. Später studierte er Bildende Kunst an der Universität Osnabrück, Akademie Faber-Castell (Nürnberg), Europäischen Kunstakademie (Trier) u.a.

Seit 25 Jahren arbeitet er als Bildender Künstler in Osnabrück, seit 2007 im Atelierhaus Heinrichstr. 29. Er hatte zahlreiche Einzelausstellungen und Beteiligungen in Deutschland und den Niederlanden. 2018 Nominierung zum Kunstpreis Osnabrück.

www.thomasfleischer.eu

Alois Thomas (12. Januar)

Virus noch unbekannt II (Klebetechnik) : „Was macht Corona mit uns?“ ist die Frage bei allen Werken der aktuellen Werkreihe.

Alois Thomas über sich: „Ich habe an verschiedenen Orten Kunst studiert. Wenn ich mit meinen Kindern konkrete Dinge malte, bekam ich immer große Lust, abstrakter zu malen. So kam ich zum Informel. Als Psychologe wollte ich andere Menschen Dinge sehen lassen, die mir dann immer wieder Antrieb gaben, neue Ideen und Strukturen zu finden, die mir die neuen Versuche schmackhaft machten. Ich nehme seit Jahren an Kunstaktionen und Kunstauktionen teil. Seit 1967 stelle ich meine Werke bei Ausstellungen im In- und Ausland aus. Dabei sind mir Ausstellungsthemen sehr wichtig wie zum Beispiel „Städte verbinden“, „Spuren und Zeichen“, „Begegnungen“, „Über die Grenzen“, „Spiegel der Seele“.“ Weitere Infos: www.thomasart.de

Manfred Heinze (11. Januar)

Seit 1977 malt und zeichnet Manfred Heinze sein zellenartiges Ornament. Bei fast all seinen Bildern überlagern dabei die Zellen den Malgrund. Mal sind sie zart gezeichnet, dann schwungvoll und groß, dann mehrfarbig, farbig gefüllt, mit Rand oder mit farbigen Zwischenräumen. Teils ist die Farbe nur dünn aufgetragen, teils pastos.

Die Basis der Zellen sind farbige Untermalungen, Stoffe und Gewebe oder Fotos und gegenständliche Zeichnungen. Seine konzeptionelle Arbeit lässt sich wie folgt beschreiben: »Biomorphe Formen (sogenannte „Zellen“) bedecken ganz oder teilweise verschiedene Flächen in unterschiedlichen Farben, Größen und Maltechniken.« (Hans Ernst, Berlin, 2021)

Manfred Heinze, geboren 1959 in Duisburg, studierte von 1981 bis 1989 an der Uni Essen Architektur, der Neuen Kunstschule in Zürich und der Kunstakademie Düsseldorf freie Kunst. Er lebt und arbeitet seit 2012 in Osnabrück. Seit 1988 erhielt er zahlreichte Preise, Sonderpreise, und öffentliche Förderungen.

Seit 1983 stellte er bei 300 Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen, Galerien, Kunstvereinen und Kunsträumen im In- und Ausland aus. Manfred Heinze ist in öffentlichen Sammlungen vertreten, zahlreiche Kataloge beschreiben sein Werk.

Weitere Infos: www.manfredheinze.de

Sherin Singam (10. Januar)

Detail aus „Euphorie“: Das Werk beschreibt den Moment, worin sich der Stress in Luft auflöst und die Euphorie in die Adern strömt. Das ist eine der schönsten Emotionen des menschlichen Wesens. „Euphorie“ entstammt der Werkreihe „Emotionen“.

Die 22-jährige Sherin Singam ist überregional mit ihren abstrakt-expressionistischen Werken vertreten und spricht mit ihren Werken ein breit gefächertes Publikum an. In ihrer Kunst thematisiert sie den atmosphärischen Moment bzw. das atmosphärische Gefühl.

Weitere Infos: www.sherinsingam.de

„Euphorie“, Acryl auf Leinwand, 79 x 118 cm

Conny Borck (9. Januar)

Mein Bild ist auf der Landesgartenschau in Bad Iburg entstanden, dort, wo die ökumenische Kirche die Installation „Die Farben des Lebens“ präsentierte. Es war ein besonders inspirierender Ort auf der LAGA. Meine Arbeiten entstehen zumeist mit bewegter Kamera. Dadurch bekommen sie einen malerischen, leicht impressionistischen Touch. Es kommt vor, dass das ursprüngliche Motiv gar nicht mehr zu erkennen ist.

Cornelia Borck, 67 Jahre alt, ist Fotografin. Sie ist Mitglied im Kunstverein hase29. 2017 wurde sie für den 1. Osnabrücker Kunstpreis nominiert und mit ihrer künstlerischen Fotografie an diversen Ausstellungen beteiligt und in Einzelausstellungen vertreten.

Shabnam Parvaresh (8. Januar)

Die Künstlerin über ihr Werk „windows dawn“, aus der Reihe „Micro Narratives“, 2020: „Ich habe meine kreative Energie immer durch zwei verschiedene Medien ausgedrückt: Zum einen durch Musik und zum anderen durch Malerei. Aber vielleicht sind sich diese beiden Ausdrucksformen auch gar nicht so unähnlich: In meinen Gemälden versuche ich Töne zu visualisieren und diesen auf der Leinwand Gestalt zu geben. Die Komposition meiner Gemälde wird durch einen Rhythmus strukturiert, über welchen ich dann improvisiere und Farben- und Formverläufe intuitiv geschehen lasse. Dieser Prozess ähnelt dem der musikalischen Improvisation, wenn ein tonales und rhythmisches Fundament den Rahmen für freie Explorationen bietet. Die Abstraktion in meinen Bildern lässt sich auch im Zusammenhang mit den politischen Verhältnissen in meiner Heimat Iran lesen: Der Ausdruck durch expressive und abstrakte Malerei schützte vor der Zensur durch die Behörden und ermöglichte mir, mich trotz der bestehenden Einschränkungen auszudrücken. Das Projekt „Micro Narratives“ entstand während des Corona Lockdowns im März-April 2020. Ich nutze dafür nur Materialien, welche ich in der Wohnung zur Verfügung hatte.“

Die iranische Klarinettistin und Malerin Shabnam Parvaresh wurde in Teheran geboren. Sie erhielt ihren Bachelor in Bildender Kunst und Malerei und verfolgte eine Karriere als Künstlerin und Musikerin in Teheran. Um ihren musikalischen Horizont zu erweitern entschloss sie sich 2014 ihre Heimat Iran zu verlassen und in Deutschland an der Hochschule für Musik Osnabrück Jazz zu studieren. Zu ihre LehrerInnen gehören außerdem Tineke Postma, Marike Van Dijk und Maarten Ornstein. In Deutschland trat sie mit dem Grammy-Preisträger Kinan Azmeh beim Morgenland Festival Osnabrück auf und spielte in verschiedenen Bands und Ensembles. 2018 gewann sie mit dem Lukas Schwegmann Quintett den Study Up Award für Jazz. 2020 gewann sie den Zonta Musik Preis für Jazz Klarinette. 2019 gründete sie ihr neues Projekt Sheen Trio. Hier gibt es weitere Infos.

Katharina Stöber (7. Januar)

Das Bild trägt den Titel: „Manchmal. Vielleicht.“ Es wurde mit Aquarellfarben und Polychromos auf Büttenpapier angefertigt. Entstanden ist diese Arbeit im Januar 2021 in Lockdown-Zeiten. Es zeigt die Momentaufnahme einer Frau, die sich in der Isolation mit Ihrem Selbst konfrontiert sieht. Dabei verschwimmen die Grenzen und Farben einzelner Persönlichkeitsfacetten und ihrer sozialen Rollen immer mehr. Manchmal ist ihr Selbst vielleicht ein anderes.

Katharina Stöber über sich: „Ich sehe Tintenfische über Wolkenkratzer gleiten. Menschen, wie sie durch Häuserschluchten tauchen. Krokodile, wie sie einem kleinen Vogel seinen Mut neiden. Ich träume von einer Frau, die eine steinerne Pflanze am Kragen trägt. Sie umgibt ein dunkles Geheimnis. Das Papier fängt diese Bilder auf. Im Jahr 2018 habe ich ein Studium der freien Druckgrafik und Zeichnung an einer privaten freien Kunstakademie in Köln abgeschlossen. Ich arbeite mit verschiedenen Techniken auf Papier. Ich zeichne, drucke, nutze Aquarellfarben oder auch mal eine alte gelbe Schreibmaschine. Seit 2019 lebe ich als freischaffende Künstlerin in Osnabrück und bin Teil der Ateliergemeinschaft in der Lotter Str. 63.“ Mehr unter www.katha-kunst.de

„Manchmal. Vielleicht.“ 2021, 24 x 34 cm

Lothar Rahenkamp (5. Januar)

Detail aus „Durchzug eines Regengebietes“, 2017, Tempera und Tusche auf Papier (ca. 60 x 80 cm) von Lothar Rahenkamp: Das Werk ist entstanden in einer Serie von Bildern, welche die „Umgestaltung von Landschaft“ oder auch „Das gewaltsame Eindringen des Menschen in die Natur“ zum Thema haben. Es zeigt eine im Laufe der Jahrhunderte parzellierte Landschaft, die landwirtschaftlich und von Spaziergängern und Naturbeobachtern genutzt wird, bei stürmischem und regnerischem Wetter, der Vermessungstrupp ist allerdings schon angerückt.

Lothar Rahenkamp, geboren 1962, seit 25 Jahren selbständiger Grafiker, Illustrator und Künstler, seit 17 Jahren in der Ateliergemeinschaft Atelierhaus Lotter Strasse 63 zu finden.

Weitere Informationen unter www.Lotharrahenkamp.de und atelierhauskulturwerk.blogspot.com

Hiltrud Schäfer (4. Januar)

Das projizierte Werk ist eine Seite aus dem „Schwarzbuch“ (2016) von Hiltrud Schäfer. Das Buch enthält sieben entnehmbare Seiten (50x70cm). Es sind Collagen aus bemaltem Packpapier auf Leinwand, Kompositionen in Grau-, Schwarz-, Weißtönen auf blaugrauem Hintergrund mit ungegenständlichen Motiven, die aber auch Assoziationen an Gegenständliches zulassen.

Hiltrud Schäfer arbeitet seit etwa 40 Jahren, erst mit textilem Material, seit mehr als 30 Jahren mit Papier, das sie in vielen Fällen selbst schöpft. Rauminstallationen, Skulpturen, Buchobjekte, Bildobjekte u.a. zu den Themen „Werden und Vergehen“, „Vergänglichkeit und Zerfall“ sind Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, Preise und Stipendien finden sich in ihrer Biografie.
Als Künstlerin hatte sie für 25 Jahre eine Lehrtätigkeit an einem Gymnasium inne. Bis heute lehrt sie an der Universität Osnabrück.
Die Künstlerin im Internet: www.hiltrudschaefer.de

Christina Kramer (3. Januar)

Details aus “Thoughts to Love and Loose”, 2020, Installation aus Druckfarbe, Acrylglas, Drahtseil
ca. 205 x 300 x 350 cm

Elisabeth Lumme und Michael Kröger schreiben im Vorwort des Katalogs zu Christina Kramers Einzelausstellung „What Difference Do You Make?“ im Kunstraum hase29: „Schwarze Linien auf räumlich gestaffelten Acrylglasplatten überlagern sich und erzeugen in jedem Augenblick der Bewegung eine neue geometrische Linienkonstellation.“ (2020) „Die Installation fordert den Betrachter […] heraus, bringt ihn in Bewegung. Denn um die Komplexität der einzelnen Elemente und ihre Beziehungsgefüge zueinander erschließen zu können, um jede mögliche Perspektive einzunehmen, muss der Standpunkt wieder und wieder gewechselt werden. Das Spiel zwischen Transparenz und tiefstem Schwarz, das den Blick die einzelnen Schichten durchdringen lässt oder abwehrt, kennzeichnet Christina Kramers Arbeiten und führt zu einem anhaltenden Spannungsgefüge, das eine starke Sogkraft auf den Betrachter entfaltet und ihm die Möglichkeit einer kontemplativen Erfahrung eröffnet – eine Versenkung ins Sehen.“ (Cornelia Kratz, 2011)

Christina Kramer (*1979 in Osnabrück) studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschülerin von Prof. Hubert Kiecol. Sie lebt und arbeitet in Köln. Der Kunstraum hase29 zeigte 2020 eine Einzelausstellung („What Difference Do You Make?“) mit ihren Unikat-Siebdrucken und Installationen.

Die Künstlerin im Internet: www.christinakramer.com

Monika Witte (2. Januar)

Das Werk von Monika Witte heißt : „Im Harz“ und entstand 2020 (Fotos und Zeichnung auf Papier, vierteilig) : Unberührte Natur ist auf dem Planet Erde nicht mehr zu finden, unsere gesamte Umwelt wird von Menschen beeinflusst und beherrscht. Ausgedörrte Landschaften, sterbende Bäume, Umweltkatastrophen zeigen uns, dass die Natur aus dem Gleichgewicht geraten ist. Der Mensch ist ein Teil der Natur, des Irdisch-Vergänglichen. In meinen Arbeiten stelle ich Fragen zur Vergänglichkeit und dem unendlichen Sein: Wo greift es ineinander? Wo platziert sich der Mensch?

Monika Witte studierte Kunst- und Erziehungswissenschaften an der Universität Osnabrück, Magister Artium. sie kuratierte das Outdoor-Videoprojekt „Lichte Momente“, ist Dozentin an der Musik-und Kunstschule der Stadt Osnabrück. 2017 Nominierung zum Kunstpreis Osnabrück

Die Künstlerin im Internet:
www.instagram.com/monikawitte/
www.monikawitte.de

Marion Tischler (30. Dezember)

Marion Tischlers Werke haben sich aus der Beschäftigung mit zeitgenössischer digitaler Kultur entwickelt. Sie untersucht die Auswirkungen digitaler Medien und Technologien auf unser Bewusstsein, unsere sozialen Beziehungen und den Blick auf uns selbst. Hauptaugenmerk richtet die Künstlerin dabei auf Bildphänomene wie Selfies, Icons und Emojis.

Digitalisierung verändert nicht nur den Gebrauch unserer Sinne, sondern sie bringt ihre eigenen Ästhetiken, Räume und Materialien ins Spiel. Im Zuge der Digitalisierung haben Bilder neue Funktionen und mehr Stellenwert als je zuvor in der Kulturgeschichte.

Vorgefundene Stickbilder die nach einer Vorlage als Freizeitvertreib angefertigt wurden, kommentiert die Künstlerin Marion Tischler mit Icons aus Bügelperlen. Genau wie die Bügelperlen erzeugen die Stickbilder einen analogen Pixel-Look und verweisen auf die digitale Übermacht in unserer heutigen Zeit. Zu den Inspirationsquellen der Künstlerin zählt ein visuelles Repertoire, vielfach aus populären und alltäglichen Kontexten. So bedient sie sich überkommener oder als geschmacklos abgetaner Stile, Motive und Materialien westlicher Kultur und bewegt sich am Rande des guten Geschmacks. Sie erfasst dabei digitale Ästhetik mit analogen Mitteln.

Weitere Infos zu Werk und Person finden sie hier .

Link zum Katalog ASK YOUR SELFIE WHAT TO DO:

Link zu der filmischen Darstellung ihrer Arbeitsweise

Hinrich van Hülsen (29. Dezember)

Scratch my neck – 2015, Acryl auf Leinwand, 120 x 150 cm
Die Metamorphose vom Mensch zum Tier oder etwa umgekehrt?

Zur Person:

  • 1957 wurde Hinrich van Hülsen im Juli in Hage/Kreis Aurich geboren
  • 1974-1977 Lehre als Schildermaler in Norden
  • 1979-1981 Techniker- und Fachoberschule für Gestaltung in Osnabrück
  • 1981-1986 Studium an der Fachhochschule Münster, Fachbereich Design
  • 1981 Eintritt in den Werkkreis Grafik der Arbeitswelt
  • 1985 Eintritt in den Bund Bildender Künstler (BBK)
  • 1990 Übergang zur Fachgruppe Bildende Kunst der IG Medien
  • 1987 und 1990/91 Teilnahme am Kunst-in-der-Stadt-Projekt in Osnabrück
  • 1993 Gründung der Künstlergruppe MELPOMENE.
  • Hinrich van Hülsen lebt und arbeitet als freischaffender Künstler und Grafik-Designer in Osnabrück.
  • Seit 1982 in zahlreichen Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland vertreten.

Weitere Infos: www.hinrichvanhuelsen.de

Claudia Walsh (28. Dezember)

Die Mixed Media Collage „Madonna“, aus der ein Ausschnitt projiziert wird, vereint verschiedene Papiere, teilweise mit dem Geliplate-Printverfahren bedruckt. Entstanden ist das Werk 2021. Es hat die Originalgröße 20 x 13cm. Es ist im Besitz von Prof. Dr. Fabian in Leipzig.

Beim Spiel mit verschiedenen künstlerischen Techniken und bereits vorhandenen Bildern aus Magazinen und Zeitungen ergeben sich neue Konstellationen der Motive und sprechen ihre eigene Sprache. So auch diese Madonna – vor einem überdruckten Porträt einer Frau.

Mehr Collagen auch hier bei Instagram: #claudiahilariart

Claudia Walsh studierte Kunstpädagogik und Germanistik an der Universität Leipzig, arbeitet seit 30 Jahren als Lehrerin an verschiedenen Schulen im In- und Ausland. Ihre berufliche Heimat fand sie an der Gesamtschule Melle, wo sie ihre pädagogischen Ziele umsetzen kann. Im Fokus ihrer Aufmerksamkeit steht die Kunst und die eigene künstlerische Arbeit in Osnabrück.

Bernd Rüsel (27. Dezember)

Im Mittelpunkt des Bildes steht das Lesen. Beim Prozess des Lesens passieren im besten Fall zwei Dinge zugleich: Einerseits ermöglicht das Lesen eine Versetzung in andere Welten/Personen/Orte/Empfindungen. Andererseits führt es den Lesenden mehr zu sich selbst. Dies in dem Bild einzufangen, darum geht es Bernd Rüsel. Findet er dann noch das richtige Material – wie hier eine alte Landkarte, kann es gelingen. Teile davon (Schrift/Gebirge/Flüsse etc.) sind noch zu erahnen. So vermittelt sich der Eindruck von Weite und Ferne, zugleich können die unterliegenden Strukturen irritierend wie unterstützend auf das gemalte Motiv wirken. Diese und weitere Arbeiten sind bis Ende Januar in der Stadtbibliothek Osnabrück zu entdecken.

Bernd Rüsel wuchs im ländlichen Nordhessen in der Nähe vom Edersee auf und lebte später in Kassel, Osnabrück und Hamburg. Der Künstler studierte an der Universität Osnabrück. Neben dem Piepenbrock-Kunstförderpreis erhielt er ein Stipendium für das Künstlerhaus Schwalenberg und das Otto-Flath-Stipendium in Bad Segeberg. Seit 1999 hatte er zahlreiche Einzelausstellungen und Beteiligungen in Deutschland und den Niederlanden. Regelmäßige Studienaufenthalte in London, Wien, Lissabon und Amsterdam. Seine Arbeiten sind in privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. Er lebt und arbeitet er in Osnabrück.

www.berndruesel.de

Beispiele der Projektionen aus dem Codex Gisle mit erklärenden Texten sehen Sie hier:

Die Weihnachtsinitiale, Codex Gisle
Die Weihnachtsinitiale, Codex Gisle, Diözesanarchiv Osnabrück, um 1300

24. und 25. Dezember 2021
Die Weihnachtsinitiale

Weihnachten ist neben Ostern das wichtigste Fest im Kirchenjahr. Entsprechend prächtig ist die Initiale des Codex Gisle gestaltet, die Christi Geburt darstellt. Im Zentrum des großen Buchstaben P, der für den Anfang des Eingangsgesangs „Puer natus est nobis“ – „Ein Kind ist uns geboren“ steht, präsentieren Maria und Josef das Neugeborene. Während oben die himmlischen Heerscharen Gott loben und preisen, bemühen sich unten die Ruller Zisterzienserinnen es ihnen gleichzutun.

26. Dezember
Anbetung der Hirten

Die Initiale, die sich über die gesamte Seitenhöhe des Codex Gisle erstreckt, zeigt die Verkündigung an die Hirten und in den vier Medaillons die Wurzel Jesse. Beide Szenen stimmen auf den Eingangsgesang der zweiten Weihnachtsmesse ein, die Christus als menschgewordenen Sohn Gottes und Licht der Welt besingt.

Verkündigung an die Hirten und Wurzel Jesse, Codex Gisle
Verkündigung an die Hirten und Wurzel Jesse, Codex Gisle, Diözesanarchiv Osnabrück, um 1300
Maria verehrt das Christuskind, im Codex Gisle
Maria verehrt das Christkind, Codex Gisle, Diözesanarchiv Osnabrück, um 1300

31. Dezember 2021 und 1. Januar 2022
Maria betet das Kind an

Die erste Messe des Weihnachtsfestes wird durch den Eingangsgesang „Dominus dixit ad me“ eingeleitet: „Der Herr hat zu mir gesagt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt.“ Ins Bild übertragen zeigt die Hand Gottes in der Initiale auf das Kind in der Krippe, das von seiner Mutter Maria angebetet wird.

6. Januar 2022
Erscheinung des Herrn

Zum Hochfest Erscheinung des Herren zeigt die kunstvoll geteilte Initiale gleichzeitig zwei Szenen aus dem Neuen Testament: die Anbetung der Heiligen Drei Könige und die Taufe Jesu im Jordan. Der Sohn Gottes ist für alle Menschen in die Welt gekommen und erfüllt seinen göttlichen Auftrag.

Anbetung der Könige, Codex Gisle
Anbetung der Drei Könige/Taufe Christi, Codex Gisle, Diözesanarchiv Osnabrück, um 1300
Jesus im Tempel, Codex Gisle
Der zwölfjährige Jesus im Tempel, Codex Gisle, Diözesanarchiv Osnabrück, um 1300

31. Januar 2022
Jesus im Tempel

Im Zentrum der golden hinterlegten Initiale thront der zwölfjährige Jesus, der von seinen Eltern im Kreis von Gelehrten im Tempel vorgefunden wird. Eigentlich am Sonntag in der Oktav von Weihnachten gefeiert, beginnt die Messe mit dem Eingangsgesang „Dum medium silentium“.

Besucherinformation und Kontakt

Diözesanmuseum und Domschatzkammer
Domhof 12
49074 Osnabrück

0541 318-481
museum@bistum-os.de

Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 11:00 bis 18:00 Uhr

Eintritt:
5,- Euro, ermäßigt 3,50 Euro
Für Kinder und Jugendliche sowie Geflüchtete ist der Eintritt frei!